Keine Angst vor Windows 10

Ich bin nun absolut kein Verfechter neuer Microsoft Software und rate den meisten Kunden keinen Umstiegt vor dem Release des ersten Servicepacks. Das gilt nicht nur für Windows, sondern ganz besonders für Office und den zahllosen Kinderkrankheiten neuer Versionen. Nun endet der Support von Windows 7 durch Microsoft am 14. Januar 2020 (keine Sicherheitsupdates mehr und auch kein telefonischer Support). Für Privatanwender mit einem brauchbaren Router und aktuellem Browser (Firefox, Opera, Chrome, …) und Virenschutz ist das keine so große Bedrohung, wie gerne mal medial oder durch Microsoft selbst herauf beschworen.

Da ich selbst Jahre lang Windows 8.1 genutzt habe, die meisten meiner Kunden aber Windows 7 oder Windows 10 (seit ca. 2016) im Einsatz haben, bin ich viel herum gekommen und sehe ja meistens (neben vielen neuen PCs) eher welche, die fehlerhaft oder gar nicht laufen und kenne die Unterschiede der verschiedenen Versionen gut. Dabei erlebe ich es oft, dass ein Wechsel des Betriebssystems (Windows) nur sehr ungern in Betracht gezogen wird (ich kenne genug Leute, die nach wie vor Windows XP nutzen!). Zurecht?

Aus meiner Erfahrung nutzen die wenigsten Benutzer die Systemeinstellungen von Windows häufig, so dass der Umstieg auf Windows 10 kaum einen Unterschied macht! Sofern der Umstieg von Windows Vista oder neuer erfolgt, ist die Systemarchitektur von Windows 10 so ähnlich, dass eigentlich auch alle Programme wieder unter Windows 10 laufen müssten. Hier noch einige Argumente auf dem Weg vom geliebten Windows 7 zu Windows 10, denn soviel sei gesagt: Windows 8.1 ist eine wenig gelungene Mischung aus einem Tablet und Desktop Betriebssystem und ich würde den Umstieg für die 3 Jahre längeren Support nicht durchführen, bzw. empfehlen.

Welche Argumente ziehen nicht wirklich?

  • Meine Programme laufen dann vielleicht nicht mehr.
    Das kann man sicher für jedes einzelne Programm überprüfen und recherchieren, aber wie oben bereits geschrieben: Wenn es auf Windows Vista oder neuer (Windows 7, 8 oder 8.1) lief, dann wird es wohl auch auf Windows 10 laufen.
  • Das Startmenü sieht völlig anders aus, man findet ja nichts wieder.
    Man kann in wenigen Sekunden die ganzen Apps aus dem Startmenü entfernen (Rechtsklick und „Deinstallieren“ oder „Vom Start lösen“), so dass alle Programme wieder alphabetisch sortiert dort erscheinen. Das Suchfeld findet jedes Programm in Millisekunden durch Eingabe der ersten 2-4 Buchstaben und wenn alle Stricke reißen und man das Startmenü „genauso wie im alten Windows“ haben möchte, bietet das kostenlose „Classic Shell“ auch diese Möglichkeit.
  • Mein PC wird durch Windows 10 bestimmt langsamer.
    Generell sollte das nicht der Fall sein, da sich die Systemanforderungen seit 10 Jahren kaum geändert haben. In den meisten Fällen ist de Festplatte der Flaschenhals, vor allem nach einem Neustart des Computers oder Notebooks. Dabei kann Windows 10 sogar helfen, da es Windows nicht wirklich „herunter fährt“, sondern nur die Programme schließt und Windows schlafen legt. So werden beim erneuten Starten nicht alle Dienste neu geladen und initialisiert. (Ich persönlich rate aber zu einer SSD Festplatte und schalte die Funktion des „Schnellstart“ in den Energieoptionen ab!)
  • Windows 10 spioniert mich noch mehr aus, als vorherige Versionen.
    Das stimmt! Allerdings kann man viele dieser Datensammler sehr einfach abschalten, wie z. B. das Abschalten der Telemetrie. Hier ein schnell gefundener Beitrag dazu: http://www.active-directory-faq.de/2015/12/windows-10-tracking-telemetrie-entfernen/

 

Wichtiger Hinweis

Auf jeden Fall sollte sowohl vor einem Update auf Windows 10, als auch vor einer Neuinstallation (was ich grundsätzlich sauberer und Fehler vermeidender finde) eine komplette (!) Datensicherung vorgenommen werden. Eine sogenannte „Image Sicherung“ kann zwar auch mit Windows selbst erstellt werden, ich verwende dazu aber lieber eine Software die mir auch eine regelmäßige Datensicherung ermöglicht (ich nutze „Acronis True Image“). Und eine regelmäßige Datensicherung (am besten auf einer externen Festplatte, dass nach der Sicherung vom PC/Notebook getrennt wird) ist ein Muss für alle, die nicht irgendwann ohne Daten da stehen möchten.