Smartphone und die DSGVO (Datenschutzverordnung)

Vielleicht haben sich das schon manche Anwender gedacht: Ein Großteil der Smartphone Apps verstoßen gegen die DSGVO. Wer sich dazu etwas einlesen möchte, der kann sich z. B. auf der Seite datenschutzbeauftragter-info.de informieren. Daher ist es nicht so einfach eine klare Trennung zwischen privater und geschäftlicher Nutzung auf dem Smartphone zu erzielen, ohne die Benutzbarkeit in dem Keller zu bringen.

Das Problem mit den Kontakten

Egal ob man einen Anruf, eine SMS oder eine Nachricht über WhatsApp erhält: Die Zuordnung der Rufnummer zu einem Namen erfolgt über die Kontakte des Smartphones. Sperrt man also eine Anwendung von diesen Kontakten aus, kann der Anrufer oder Absender nicht mehr identifiziert werden. Bei WhatsApp (dessen Nutzung laut WhatsApp Lizenzbestimmungen nur für den privaten Gebraucht erlaubt ist!) sieht man nur noch die Rufnummer eines Kontaktes und es kann auch niemand mehr angeschrieben werden! Lediglich bereits bestehende Chats können fortgeführt werden. Sperre ich meine geschäftlichen Kontakte in eine eigene Anwendung, bekomme ich bei Anrufen ebenfalls nur noch die Rufnummer angezeigt. Ein Dilemma!

Die (derzeitigen) Lösungen

Es gibt diverse Betriebssysteme für Smartphones, die meistens abhängig vom Hersteller sind. Neben „iOS“ für das iPhone und „Windows Mobile“ für Nokia und HP, wird von den meisten Herstellern das kostenlose „Android“ von google eingesetzt (Samsung, Sony, HUAWEI, HTC, LG, …).

Ab iOS 11.3 wurde von apple eine Trennung der Kontaktdaten ermöglicht. Damit kann man bei jedem Kontakt die Zugriffsrechte steuern und so geschäftliche und private Kontakte einfach trennen und den entsprechenden Apps Zugriff gewähren oder verweigern. Auf diese Weise entfällt das Dilemma, dass die Namen von Kontakten in gekapselten Apps nicht entsprechend angezeigt werden , wenn ein Anruf oder eine Nachricht empfangen wird.

Bei Windows Mobile werden seit jeher die Kontakte im Telefon an die Microsoft Server übertragen. Daher wäre hier eine separate App für E-Mails und Kontakte die einzige Wahl, um die Synchronisierung mit Microsoft Servern vorzubeugen. Aber Achtung: Das kostenlose „Outlook“ für Smartphone überträgt mindestens die Zugangsdaten an Server von Microsoft! Daher rate ich von dieser Anwendung ab, wenn ein geschäftliches Exchange-Postfach genutzt wird.

Leider gibt es bei Android noch keine Lösung, um den Zugriff auf Kontakte in geschäftlichen und persönlichen Apps zu unterteilen. Auch hier haben wir also nach wie vor das Problem mit den Smartphone eigenen Kontakten: Schließe ich einen Kontakt aus denen des Smartphone aus, wird der Anzeigename weder bei Anrufen, noch bei Nachrichten welcher Art auch immer, angezeigt. Trotzdem habe ich mich entschlossen die App „NINE by 9Folders“ zu verwenden, um die Kontakte aus denen des Smartphones heraus zu halten. Auch hier der Nachteil, dass geschäftliche Anrufer künftig nur noch mit ihrer Rufnummer anstatt ihres Anzeigenamens gezeigt werden. Aber Achtung: Die Synchronisation der NINE Kontakte mit denen des Smartphone muss manuell deaktiviert werden (NINE > Einstellungen > Konto wählen > Kontakte > Gerätekontakte: Kontakte synchronisieren > deaktivieren).